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What's it all about, Elphie?

Nun war’s das mit den Spekulationen über einen möglichen Nachfolger von “Hinter’m Horizont”.Entgegen der Songtextzeile geht es dahinter nicht weiter! Zumindest nicht für die Stage. Und das macht mich wütend und traurig zugleich.

Wütend, weil ich die Profitgier der Entscheidungsträger langsam nicht mehr ertragen kann. Als Grund für die Einstellung des Betriebs im Musicaltheater am Potsdamer Platz in Berlin (der Hauptstadt, wohlbemerkt) nennen sie nämlich fehlende Gewinne und vergessen dabei wohl, dass dies ein Grab ist, was sie sich selbst geschaufelt haben. Wer mit dreistelligen Eintrittspreisen für 3 Stunden Unterhaltung an den Start geht, der muss sich nicht wundern, wenn ein Theater im Durchschnitt nur noch zur Hälfte gefüllt ist.

Aber wie überall ist es natürlich immer einfacher, anderen die Schuld zu geben, in dem Fall den Zuschauern.

(if that’s the thing you enjoy, placing the blame, if that’s the aim, give me the blame…) Denn nichts anderes wird doch hier betrieben: Die potenziellen Zuschauer sollen sich selbst an die Nase fassen und die Schuld auf sich nehmen als diejenigen, die das Musical vernachlässigt haben. Nur, dem ist nicht so. Nur, wer ist schon bereit, Unsummen an Geld für ein Stück auszugeben, dass nur mittelmäßig gefällt? Nun, ich bin es nicht!

Traurig bin ich vor allem, weil die Nachricht über das Ende der Zusammenarbeit Stage/ Theater am PPlatz gleichzeitig auch bedeutet, dass wohl weder eine Wiederaufnahme von „Wicked „noch eine Spielzeit von „Der Besuch der alten Dame“ oder „Rebecca“ in Berlin wahrscheinlich sind. Es ist doch ein Jammer, dass ausgerechnet in der deutschen Stadt mit den mit Abstand meisten Touristen ein großes Musicaltheater einfach dicht gemacht wird. Und dafür in Hamburg ein Musicaltheater nach dem anderen hochgepusht wird.

Was wird denn nun aus dem tollen Musicaltheater? Vermietet soll es werden für Events wie die Berlinale…was ja schön und gut ist, aber es gibt doch noch ungefähr 350 weitere Tage im Jahr, in denen das Theater irgendwie genutzt werden sollte. Gerade an so einem Standpunkt!

Vielleicht wird es Zeit, dass es mit der Stage wieder etwas abwärts geht… Die Produktionen, die sie bringen sind in den letzten Jahren nicht mehr die Bringer und die Preise sind astronomisch und zuschauerfeindlich. Vielleicht wird es Zeit, dass die großen Theater wieder eigenständiger werden und mit eigenen Produktionen und eigenem Ensemble (plus Gaststars) aufwarten. Ich weiß, es gab Zeiten, da hat das zumindest an einem großen Berliner Theater sehr gut funktioniert. Vielleicht ist jetzt die Zeit für das PPlatz-Theater, das ich schon seit den alten Stella-Zeiten kenne, ein eigenes Ding auf die Beine zu stellen und damit aus dem Schatten der Stage zu treten, wie die Protagonistin „Ich“ im Musical Rebecca sich aus deren Schatten gekämpft hat.

Ich gebe zu, dass dieses Theater nicht mein liebstes ist, dennoch hätte ich mir so sehr gewünscht, endlich mal Elphie und Glinda live in deutscher Sprache erleben zu dürfen. Es wäre wirklich ein Traum gewesen. Einer, der nun einfach zerplatzt ist. Zerplatzt wegen der unstillbaren Gier nach Geld von ein paar Leuten. Und auch wenn es noch lange nicht mehr als Spekulationen gewesen waren, die auf Wicked als Kandidat für Berlin hingewiesen hatten, so kann ich doch auf die Frage, ob denn keiner um Hexen weint, zumindest antworten: Doch, und wie!

Zumindest eines hat mir diese Entwicklung klargemacht – für mich ist erst mal lange Stage-Pause angesagt. Auch wenn das heißt, dass ich auf eine tolle Mary-Poppins-Produktion ist Stuttgart verzichten muss und mir der Tanz mit den Vampiren im Theater des Westens in Berlin verwehrt bleiben wird, ist es mir das Wert! Ich wollte sowieso in diesem Jahr viel lieber „einmal Les Mis in London sehen“ von meiner bucket list streichen können.


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